Existenzängste nehmen zu, dennoch wird nur einem geringen Teil der Gewerbetreibenden die Öffnung erlaubt.
Verwaiste Innenstädte, geschlossene Geschäfte und verzweifelte Ladenbesitzer –
„Das ist eine Situation, an die sich die Menschen nicht gewöhnen wollen“, stellt Tobias Pierow, Vorsitzender des Landesverbandes Thüringen von der neuen Partei dieBasis fest. Für einen immer größer werdenden Teil der Bevölkerung ist der Lockdown nicht mehr verständlich. Dabei geht es um Verhältnismäßigkeiten, um wissenschaftliche Datengrundlagen, doch vor allem darum, dass Existenzen vor dem Ruin stehen. Viele stellen sich Fragen und möchten verstehen, warum sich Menschen in vollen Bahnen aufhalten oder an Schlangen in Supermärkten anstellen dürfen, wenn der Zugang zu den meisten Einzelhandelsgeschäften trotz sehr guter Hygienekonzepte und limitierter Zugänge nicht erlaubt ist. Die Menschen werden so regelrecht zum Konsum im Internet gezwungen. Besonders Familien mit Kindern sind darauf angewiesen, regelmäßig Schulmaterialien und Kleidung kaufen zu können. Schuhe stellen hier beispielsweise eine große Herausforderung und auch Umweltbelastung dar: Denn ohne Fachberatung müssen gleich mehrere Größen bestellt sowie die nicht Passenden dann wieder zurückgesandt werden.
Von Solidarität ist für die Mehrheit der Gewerbetreibenden und den Mitarbeiter:innen nicht viel zu spüren. Vielen steht das Wasser sprichwörtlich bis zum Hals. Das Schließen von Geschäften hat bereits begonnen und ein mögliches Aussterben der Innenstädte rückt näher. „Jeder Betrieb mit Publikumsverkehr hat inzwischen geeignete Hygienekonzepte entwickelt“, ergänzt Tobias Pierow. Während der Lockerungen im Laufe des vergangenen Jahres haben besonders Gaststätten und Fitnessstudios gezeigt, dass die Sicherheitsregelungen reibungslos umgesetzt wurden. DieBasis fordert eindringlich dazu auf, den Einzelhandel, die Gastronomie und auch die Fitnessstudios wieder zu öffnen und angemessen sowie zeitnah zu entschädigen. Die Politik muss ihrer Verantwortung gerecht werden. Die Bürger:innen brauchen mehr denn je die Sicherheit, dass Bund und Länder Hand in Hand arbeiten und auch in dieser Notsituation für sie da sind.