Sehr geehrte Frau Rode,
Ihre Reaktion auf meinen offenen Brief empfinde ich als äußerst unbefriedigend! Sie äußern im Wesentlichen Allgemeinplätze und gehen auf keine der an Sie gerichteten, konkret gestellten Fragen ein.
Laut Ihrer Aussage unterstützt die Stadt Jena die Kassenärztliche Vereinigung Thüringen bei der Durchführung einer Impfaktion im Rahmen „Dein Sommer im Paradies“. Bei dieser Aktion laden Sie Menschen ab einem Alter von 12 Jahren ein sich im Paradies ohne Anmeldung und bei einem diesen Menschen nicht bekannten Arzt einer Impfung zu unterziehen. Hierbei scheint es sich um ein politisch gewünschtes, sogenanntes niedrigschwelliges Impfangebot zu handeln. Kernziel eines solchen Angebotes ist es, Impfunentschlossene- oder Impfagnostiker zu erreichen.
Entgegen Ihrer suggestiven Darstellung haben sich Menschen dieser Zielgruppen im Vorfeld eher nicht vollumfänglich über Risiken und Nutzen einer Impfung informiert. Daher wäre es dringend geboten insbesondere bei niedrigschwelligen Impfangeboten höchste Ansprüche an Transparenz und an Objektivität bei der Aufklärung zu stellen. Leider ist zu befürchten, dass aufgrund des vorherrschenden Zeitgeistes („Impfen ist erste Bürgerpflicht“, etc.) eine objektive Beratung zu Nutzen und Risiken nicht sichergestellt werden kann.
Daher ist es sehr befremdlich, dass Sie als Stadt, die von mir an Sie formulierten, dringlichen und wichtigen Fragen nicht eines Wortes würdigen und sich im Subtext hinter der Kassenärztlichen Vereinigung verstecken.
Ich fordere sie eindringlich auf, zu meinen Fragen Stellung zu beziehen und diese, sowie ggf. weitere relevante Fragen, welche Sie als wichtig erachten, den Jenaer Bürgern vor der Aktion zur Verfügung zu stellen. Insbesondere die Frage nach der Haftung im Falle von Impfschäden bei Personengruppen, für welche keine STIKO-Empfehlung vorliegt, ist klar und deutlich an Impfwillige im Vorfeld zu kommunizieren.
Mit freundlichen Grüßen
Karsten Geschwandtner
Direktkandidat für den WK 191 der Basisdemokratische Partei Deutschlands