Die Scheiben, die von der Salami unserer Bürgerrechte abgeschnitten werden, werden immer dicker und die Masse der Menschen nimmt das klaglos hin und es scheint sie nicht zu stören. Warum ist das so?
Schauen wir in die Geschichte unseres Landes bis 1945 zurück, dann fällt uns auf, dass zu diesem Zeitpunkt das Selbstbewusstsein der deutschen Bevölkerung am Nullpunkt angekommen war. Im verheerendsten Krieg den die Welt bis dahin erlebt hatte, haben die Deutschen eine so riesige Schuld auf sich geladen, dass man es nicht in Worte fassen kann. Nach dem dieser Krieg verloren ging, war der Rest der ehemaligen „Herrenrasse“ auf Gedeih und Verderb den Siegermächten ausgeliefert. Und wer sich mit Zeugen aus jener Zeit unterhalten hat der weiß, dass damals niemand wusste, ob ihnen nicht das gleiche Schicksal bevorstand, wie jenes, welche Deutschland in den Kriegsjahren über Europa und die Welt gebracht hatte. An ein selbstbestimmtes Leben in eine lohnenswerte Zukunft war damals jedenfalls nicht annähernd zu denken.
So kam es, dass die Siegermächte, aufgeteilt in zwei Lager, sich jeweils einen Teil des ehemaligen deutschen Reiches annahmen und dort nach ihren Vorstellungen die Gesellschaft wiederaufbauen ließen. Im Osten durch die Sowjetunion, im Westen durch die Westmächte vorrangig durch die USA. Die Deutschen selbst hatten da ja erst einmal gar nichts mitzubestimmen.
So entstand Jahre später aus dem Westsektor die BRD und aus dem Ostsektor die DDR. Das jetzt einmal als ganz verkürzte Darstellung der Ereignisse von damals. Verkürzt deshalb, weil es hier auf weitere Details gar nicht ankommt. Mich interessieren hier nur die Befindlichkeiten der Menschen, die da lebten und die als Nachkriegsgenerationen da hineingeboren wurden, uns eingeschlossen.
Wichtig ist hier nämlich einzig und allein, dass keine Seite irgendeine politische Entscheidung gegen die jeweilige Besatzungsmacht treffen konnte und somit die deutschen Bürger wie Marionetten durch die Zeit gelenkt wurden, egal in welchem Staat sie lebten. Anfangs war das sogar verständlich, im Ablauf der Zeit jedoch eher von außen aufgenötigt, als nötig.
So bekam die DDR eine Verfassung, die mit dem Segen der sowjetischen Besatzungsmacht sogar vom Volk angenommen werden „durfte“, im Westen ließen die Besatzer ein Grundgesetz schreiben, welches aber nur der Bundestag absegnete, um diesem Gesetz zur Legitimation zu verhelfen.
So lebten die beiden deutschen Staaten 40 Jahre neben einander und in Konkurrenz der Systeme mit- und gegeneinander. Da sich keines der beiden deutschen Länder selbst ermächtigen konnte an diesem Status Quo etwas zu ändern, konnte eine Veränderung nur entstehen, wenn eines der Systeme verschwand, zusammenbrach oder seine Macht aufgab. Das ist letztlich Ende der achtziger Jahre in der Sowjetunion unter Gorbatschow passiert. Die inneren ökonomischen und politischen Problem dieses Landes, ließen das Interesse am „Hinterhof“ der Sowjetunion sinken und so entließen die im Osten wirkenden Besatzer ihre Vasallenstaaten in die Unabhängigkeit von Moskau. Davon betroffen war auch die DDR. Der fast gleichzeitig zum Machtverzicht der Sowjetunion entstehende Druck der Bevölkerung in der DDR auf ihre Regierung zeigt auf, dass zumindest unter den dort lebenden Menschen ein tiefer Wunsch nach Selbstbestimmung entstanden war, der sich ziemlich unmittelbar ausbreitete und der schon 1989 dafür sorgte, dass die Regierung der DDR aufgeben musste.
Wer nun aber meint , diese Ereignisse in der DDR wurden in der damaligen BRD begeistert von deren Bevölkerung verfolgt, diese begann nun auch zu träumen, wie man wieder zusammenkommen könnte, wie man dann die Staatsstrukturen ordnen müsste und das diese Ereignisse zu einer gesamtdeutschen Lösung ohne Militärblöcke führen und nun eine verfassungsgebende Versammlung für alle deutschen Bürger in Frieden und Freiheit angestrebt wurde, der wurde bitter enttäuscht. Das Interesse der westdeutschen Menschen war eher verhalten und sie überließen ihrer Politik und dem Kapital den Umgang mit den Ereignissen. Diese verpasste Chance des deutschen Volkes ist die Grundlage für all das, was heute passiert. Wir hätten Anfang der 90er Jahre eine demokratische Grundlage für einen gemeinsamen deutschen Staat legen müssen, das ist aber leider nicht passiert.
Dazu muss man festhalten, dass die DDR Zeit ihrer Existenz immer im Nachteil war. Sie umspannte ja den deutschen Teil, welchen die Sowjetunion als Siegermacht besetzt hielt und es ist kein Geheimnis, dass die deutsche Wehrmacht auf dem Gebiet der Sowjetunion die scheußlichsten Verbrechen beging, die letztlich neben unendlichen Sachschäden auch zu geschätzten 28 Mill. Toten in der Sowjetunion führten. Dadurch musste die DDR die Kriegslasten gegenüber der Sowjetunion alleine stemmen und sie hatte nur um die 17 Mill. Einwohner. Das hemmte die ersten Jahrzehnte die Entwicklung und den Wiederaufbau in der DDR beträchtlich, der zudem viel stärker vom Krieg zerstört war, als der westliche Teil Deutschlands. Zudem hatten die Westmächte der gegründeten BRD sehr große finanzielle Hilfen zugesprochen, genannt Marshallplan, so dass sich dieser Teil Deutschlands sehr schnell aus den Kriegstrümmern befreien konnte und auch zügig zu einem bescheidenen, aber verglichen mit anderen Ländern auch zu einem ansehbaren Wohlstand kam.
Was aber bei aller Betrachtung heraussticht, die Deutschen haben zwar ihre Länder in Ost und West wieder aufgebaut, die politischen Strukturen aber nie selbst bestimmen können. Das zeigte sich 1953 am Aufstand der Arbeiter in der DDR, dann 1968 bei den Studentenunruhen in der BRD, vorrangig in Westberlin und im Entstehen der RAF in der BRD, die sich das Ziel gesetzt hatte, das System im Westen zu torpedieren. Da im Westen immer auch Geheimdienste dabei mitspielten, kann das abschließend zwar nicht genau beurteilt werden, aber eine große Belastung für das bunderepublikanische System waren die Aktionen trotzdem, egal von wem sie ausgelöst und unterstützt wurden. Die DDR war durch die Westmedien unter Dauerbeschuss, die stets den Konsum und die Reisefreiheit propagierte und dadurch den herrschenden Strukturen in der DDR viel Unbehagen und eine gewisse Unzufriedenheit in der Bevölkerung bescherte.
Nun sind wir an einem Punkt angekommen, wo die Regierung, unterstützt von den Politikern fast aller Parteien und natürlich vom Groß- und Finanzkapital den größten Angriff auf die Freiheitsrechte der Bürger durchzieht den es seit 1933 in deutschen Landen gegeben hat. Das zieht sich nun schon seit länger als einem Jahr hin, ohne irgendeinen Erfolg in der Pandemiebekämpfung und man denkt immer, irgendwann wird das Volk das nicht mehr mittragen, aber weit gefehlt. Man hat das Gefühl, die Masse der Bevölkerung steht hinter ihrer Regierung und kann gar nicht genug Einschränkungen bekommen. Es kommt einem vor, als hätte man sich in einem Sadomasostudio verirrt.
Vielleicht kann ich das alles auch nur deshalb nicht verstehen, weil es mich nie in ein solches Etablissement gezogen hat?
Und als man sich an den Kindern vergriff, als man diese mit Testungen und tagsüber im Unterricht Masken zu tragen begann zu drangsalieren, da war ich mir sicher, jetzt wird das alles überzogen und nun wird sich das Volk wehren. Nichts dergleichen passierte. Auch das finden die Deutschen mehrheitlich gut. Also auch für Kinder SM Studios einrichten, am besten noch mit Peitschen und Stromschocks?
Kann das alles noch normal sein? Auf den ersten Blick keinesfalls. Aber, wenn man sich überlegt, dass der Deutsche spätestens seit 1945 fremdbestimmt ist und sich das seit dem nie geändert hat, denn wird klar, warum das alles so funktioniert. Er wusste immer wen er wählen soll, wer gut für ihn war, er bekam immer klar und deutlich gesagt, wo es lang geht und dass die Regierung nur zu seinem Wohl handelt. Das hat der Michel immer geglaubt, na ja, bis auf die paar Abweichler, die es halt überall gibt. Zudem hat man ihm ja auch jeden gesunden Zahn schon gezogen, denn die Großaktionen, bspw. gegen den Nato Doppelbeschluss, gegen den Millionen in der alten BRD demonstriert haben und der nie eine Mehrheit in der Bevölkerung hatte, oder die Einführung des EURO ohne Unterstützung des Volkes, oder der Lissabon Vertrag und die Liste ließe sich fast unendlich fortsetzen, wurden alle Maßnahmen von der Politik umgesetzt, egal was das Volk wollte, dachte oder ob es sich dagegen wehrte. Die Antiatombewegung hat keinen in der Politik wirklich interessiert, die Akteure wurden ignoriert und kriminalisiert, bis es die Regierung selbst war, die diese Technologie als beendet erklärte. Das hatte aber gar nichts mit den Demonstrationen gegen Endlager, Kraftwerke oder Castortransporte zu tun, es ging bei dem Beschluss lediglich um den Unfall in Japan, ansonsten wäre auch da vorerst rein gar nichts passiert.
Aber damals durfte das Volk noch demonstrieren, sie durften noch dagegen sein, sogar in den öffentlichen Medien ihre Meinung sagen (heute ist das völlig unvorstellbar). Wenn das alles auch rein weg nichts brachte, weil das gar nicht vorgesehen war, so konnte das noch weitgehend ohne Beleidigungen und Stigmatisierungen stattfinden. Aber die Politik wusste auf der Grundlage des Alltagsgeschäftes, dass der Bürger weiß, dass er gegen sie eh keine Chance hat, solange sie im Grundtenor einheitlich agiert und so ist das Protestpotential immer weiter gesunken, zudem eh nie ernst genommen worden. Man denke nur an den Krieg gegen Serbien oder Afghanistan.
Also das alles war der Politik klar, die sich immer weiter vom Volk entfernte und mehr und mehr ihren eigenen Interessen nachging, sowie immer korrumpierbarer wurde. Und da die Angebote zu Wahlen somit sehr bescheiden waren, schon Pispers sagte vor Jahren sinngemäß, „die Gleise liegen, der Zug rollt, aber den Lokführer, den können sie austauschen“ konnte auch kein Politikwechsel stattfinden, der seinem Namen gerecht geworden wäre.
Nun ist das ganze System aber soweit kaputt gewirtschaftet, das ein Überleben in alten Strukturen nicht mehr möglich erscheint und so hat die Regierung, sich in Sicherheit wiegend, einen Frontalangriff auf alle freiheitlichen Rechte der Bürger gestartet und diesen mit Angst und Panik begründet und untersetzt. Es wäre naiv zu glauben, sie hätten nicht mit Protest dagegen gerechnet, der war mit ziemlicher Sicherheit schon eingeplant, aber ob sie geahnt haben, dass das kritische Volk beginnt sich einer Spaltung zu wiedersetzen, die seit Jahren durch unsere Gesellschaft gezogen wird, alt gegen jung, rechts gegen links, Arme gegen Reiche, Raucher gegen Nichtraucher usw., usf. und gemeinsam Parteien gründet, die seit langem wieder eine Alternative zur bestehenden Herrschaftsstruktur darstellen, das steht in den Sternen, kurz, wir wissen es nicht und es kann uns auch egal sein.
Insofern ist der gegenwärtige geistige, politische und mentale Zustand der deutschen Bevölkerung gar nichts Ungewöhnliches, es wäre erstaunlich, wenn es sich anders darstellen würde. Ganz im Gegenteil, es ist der Endpunkt der Fremdbestimmung gekommen, der einerseits dem Volk als Bauchgefühl und der Politik und dem Kapital als Realität und große Gefahr klar wird. Deshalb ja auch die radikalen Versuche des Staates nun zu einem System der Bestrafung, der Entziehung von Rechten, Ausgrenzung usw. überzugehen. Bislang kamen die Maßnahmen vorrangig mit Verleumdung und Ignoranz aus, aber eben nur in der Vergangenheit. Würde er jetzt immer noch so liberal reagieren, wäre die Kraft im Volk wohl nicht mehr zu bremsen und deshalb ist der Staat gezwungen, mit Repressalien gegen seine Widersacher vorzugehen. Und ich glaube, es ist ein Gradmesser für die Menschen, wie diese Macht ausgeübt wird. Denn umso härter diese betrieben werden, schließlich sind sie schon dabei Richter und Ärzte zu verfolgen, kritische Schauspieler mundtot zu machen, vom Umgang mit den nicht prominenten Menschen bei den Demos mal gar nicht zu reden, umso mehr geht das System seinem Ende entgegen.
Und unsere Aufgabe ist es, diesem politischen Sterben nicht tatenlos zuzusehen, sondern Angebote zu unterbreiten, wie das Volk sich selbst ermächtigen, sein Land selbst gestalten kann. Es gibt unendlich viele „Baustellen“, auf denen wir tätig werden müssen, um schnell Veränderungen zu erreichen.
Klar und deutlich sagen unsere Kritiker, es ist eh zu spät, das Finanzsystem wird uns um die Ohren fliegen, ganze Branchen werden in der Pleite enden, Armut wird sich breit machen und schlimme Zeiten stehen uns bevor. Am besten jeder denkt jetzt an sich, versucht irgendwie noch Geld und Habe zu retten, um danach noch was zum Leben zu haben. Und, sie haben damit nicht ganz Unrecht, denn die bisherige Politik hat uns genau dahin gebracht und diese Resignation zu befördern dürfte auch das Ziel der Machtelite sein.
Man kann es aber auch anders sehen (übrigens war das schon ein Traum von mir nach der Finanzkrise 2008/09 der sich leider nicht erfüllt hat), wenn wir uns nämlich bewusst werden, dass wir keinen Krieg hatten, somit auch kein zerstörtes Land, eine immer noch tolle Infrastruktur besitzen und nun die Ärmel hochkrempeln können, um genau dieses im Moment so kaputte Land in eine schöne und für uns alle lohnenswerte Zukunft zu führen, dazu sollte die Phantasie doch reichen.
Das bedeutet aber, sich als Teil der Menschheitsfamilie zu verstehen, sich vor Augen zu führen, dass wir das alles nur gemeinsam in einem Kraftakt verwirklichen können. Und ich glaube, dass das möglich ist. dieBasis bietet dafür die Strukturen mit ihren vier Säulen, Freiheit, Machtbegrenzung, Achtsamkeit und Schwarmintelligenz. Zudem kann sich jede und jeder in den Prozess einbringen, zusammen planen, handeln und gemeinsam verändern. Das sind doch Aussichten, die die Lust aufs Mitmachen wecken, oder nicht? Und umso mehr wir das verinnerlichen, umso einfacher wird der Weg dahin. Und umso mehr wir werden, umso schwerer wird es der bestehende Staat haben, diesen Prozess aufzuhalten.
Wir sind schon ein beträchtlicher Teil der Gesellschaft, der sich aufgemacht hat ans Werk zu gehen.
Helft, unterstützt und beginnt jetzt alle diesen Weg gemeinsam zu bestreiten, der eh schwer wird, egal wie wir uns verhalten, ob passiv oder aktiv, es wird in jedem Fall ziemlich sicher erst einmal ein Chaos geben. Aber die Aussichten, dass wir es dabei gleich für uns zum Guten verändern können, sind Chancen, die dieses Land seit vielen Jahrzehnten nicht kannte und die jetzt so ziemlich einmalig sind. Wir können ja nur jungfräuliche Angebote unterbreiten und hoffen, dass sich die Vielen die sich fragen, wie es in der Zukunft weiter gehen könnte, an unsere Seite stellen und selbst mit Hand anlegen. Erfahrungen haben wir alle nicht damit, aber wir können lernen, uns an den Schwierigkeiten aufzurichten und mit Wissen und Verstand und einer Portion intuitiven Gefühl unsere Zukunft zu gestalten. Unsere Großeltern würden über uns vermutlich den Kopf schütteln, wenn sie sehen würden, vor was wir kapitulieren. Die hatten damals gar nichts, kein Dach über dem Kopf, kaum was zu Essen und außer der eigenen Kraft mit Zuversicht und Plage in die Zukunft zu schauen und zu gehen, war da gar nichts vorhanden. Seien wir uns dessen immer bewusst, in welcher komfortablen Lage wir dagegen sind.
Und wenn ihr es nicht für euch anpacken möchtet, warum auch immer, dann tut es doch wenigstens für eure Kinder und Enkel. Die werden euch in absehbarer Zukunft dafür dankbar sein, davon bin ich ganz fest überzeugt.
Thomas Bachmann, Mitglied dieBasis