Hallo Sven, vielen Dank, dass du dich für unser erstes Interview der Serie „Mitglied der Woche“ zur Verfügung gestellt hast. Fangen wir also gleich an …magst du dich kurz vorstellen …
Ja, dann sag ich zunächst mal vielen Dank für die Einladung. Ich freue mich sehr der Erste sein zu dürfen. Mein Name ist Sven Sauer und ich bin 48 Jahre alt. Ich lebe und arbeite in Erfurt, und habe eine Tochter. Sie ist 12 und geht dementsprechend zur Schule. Außerdem engagiere ich mich in einem gemeinnützigen Verein. Ich bin eines der Gründungsmitglieder und engagiere mich ehrenamtlich im Vorstand. Das ist der Verein Die Bunten Schafe e.V. und unsere Kernzielgruppe im Verein sind sozial benachteiligte junge Schulkinder sowie alleinerziehende, erwerbstätige, Thüringer Familien.
Sven, wenn du erlaubst, eine kleine Zwischenfrage. Neben Arbeiten, deinem Ehrenamt und deiner Tochter – was macht dir sonst noch persönlich Spaß, womit verbringt du deine Freizeit?
Nun, ich treibe wahnsinnig gerne Sport. Das reicht von Spinning- oder BodyPump-Kursen im Fitnessstudio bis hin zu Yoga. Das machen wir übrigens einmal die Woche mit den Kollegen der Agentur, in der ich arbeite. Außerdem höre ich leidenschaftlich gerne Musik, gehe gerne auf Konzerte und bin gerade ganz verliebt in meinen neuen Plattenspieler.
Seit wann bis du Mitglied bei dieBasis, und vor allem – was war dein persönlicher Auslöser Mitglied zu werden?
Seit wann bin ich Mitglied? Ich bin Mitglied seit März 2020 … und was war mein persönlicher Auslöser? Ja, das ist eine wirklich gute Frage. Ich hoffe, ich kann sie im überschaubaren Rahmen beantworten. Grundsätzlich ist es so, dass ich schon immer eine eigene persönliche Wahrnehmung oder Positionierung zu gesellschaftlichen Themen habe. Und sicherlich hätte man mich in meinen jungen Jahren in die linke Schublade stecken können. Allerdings habe ich mich nie in einer Partei engagiert. Je älter ich wurde und je mehr Erfahrungen ich gesammelt hatte, umso mehr habe ich festgestellt, dass die klassischen Parteien, so wie wir sie kennen, meine Lebensrealität gar nicht widerspiegeln können. Und zwar, weil sie an alten ideologischen Zöpfen festhalten. Bei mir ist das so: Bei manchen Themen könnte man mich als konservativ bezeichnen, bei manchen Themen als Grünen bei manchen Themen könnte man mich aber eben auch als Linken bezeichnen und. Diese Vielfalt in meinen Gedankengängen sehe ich eben nirgendwo. Das ging dann so weit, dass ich tatsächlich auch oft genug als Nichtwähler geendet bin. Ich habe mir eben niemals die Mühe gemacht, auch mal jenseits der 5% Hürde zu schauen, was es an Parteien gibt. Parteien, die meine Realität möglicherweise besser widerspiegeln als die etablierten Parteien. Im März letzten Jahres war es dann so weit. Der Auslöser war für mich sicherlich die Maßnahmen der Bundesregierung in Bezug auf die Corona Pandemie. Diese Maßnahmen habe ich nicht für verhältnismäßig gehalten. Und … die Bundesregierung hat es bei mir persönlich nicht geschafft, mich inhaltlich überzeugend mitzunehmen. Das erste Ventil um mit diesem, ich nenne es mal Frust, umzugehen, war der Besuch von verschiedenen Demonstration in Erfurt und Kassel. Demonstrationen, die sich für einen verhältnismäßigeren Umgang mit den Maßnahmen zur Bekämpfung der Corona Pandemie eingesetzt haben. Ich habe allerdings feststellen müssen, dass mir das als Ventil nicht genügt. Ich hatte einfach das Gefühl, dass wir, die wir da auf die Straße gehen, nicht ernst genommen werden. So habe ich mich dann kurzerhand entschieden Mitglied der Partei dieBasis zu werden. Austreten kann ich später immer noch … dachte ich so bei mir. Am überzeugendsten an dieBasis fand ich die Säulen und unseren basisdemokratischen Ansatz. Beides spricht mir aus dem Herzen.
Sven, vielen Dank, dass du diese Gedankengänge mit uns teilst. Bei all deinen Aktivitäten wie Arbeit, Kind, Hobbys – schaffst du es auch, dich aktiv in dieBasis einzubringen? Hast du Zeit dafür?
Ja, ich habe mich entschieden die AG Öffentlichkeit hier im Landesverband Thüringen zu unterstützen. Das liegt sicherlich auch daran, dass mir viele Themen, die mit Öffentlichkeitsarbeit zu tun haben, aus beruflicher Hinsicht schon liegen und ich hier mit meinem Wissen und Engagement einen kleinen Beitrag leisten kann.
Eine abschließende Frage. dieBasis soll ja keine politische Partei im klassischen Sinn sein, vielmehr ist sie ein Schwarm vieler politisch engagierter Bürger, die nicht unter einen „normalen“ ideologischen Hut gepresst werden können. Trotzdem – wenn du einen Wunsch an dieBasis frei hättest, welcher wäre das?
Die Frage ist aber schön gestellt. Wenn ich mir was wünschen dürfte. Was wäre das? Dann würde ich mir wünschen, dass wir wirklich, wirklich darauf aufpassen, keinen Personenkult um unsere Mandatsträger zu betreiben. Nun haben wir noch nicht so viele Mandatsträger, aber eben viele Menschen haben sich bereit erklärt auf verschiedensten Ebenen, sei es letzthin bei der Bundestagswahl, aber auch bei Landtagswahlen und Kreistagswahlen zu kandidieren. Und im Sinne unseres basisdemokratischen Gedankens und auch unseres Verständnisses eines Volksvertreters wünsche ich mir einfach, dass wir die Finger vom Personenkult lassen.
Lieber Sven. Vielen Dank für diese Einblicke in deine Gedankengänge. Vielen Dank, dass du dich bereiterklärt hast, hier den Anfang zu machen, und wir freuen uns auf viele, viele weitere Mitglieder, die bereit sind sich zu zeigen.